Nachruf Pfarrer Martin Eckhardt
Martin Eckhardt lebte nach dem Ausscheiden aus dem Pfarramt mit seiner 2019 verstorbenen Ehefrau Gerda in der Schwalbacher Limesstadt. Eckhardt starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 96 Jahren im Nellini-Stift, einem Altenpflegeheim des Frankfurter Diakonissen-Mutterhaus.
Während seiner langen Amtszeit in Sulzbach hat der am 18. September 1927 in Hatzfeld/Eder geborene Pfarrer Impulse gesetzt. Bevor er sein Amt in Sulzbach antrat, betreute er nach seiner Ausbildung die Pfarrstelle in Hirzenheim im Dekanat Dillenburg.
Kirchenmusikbegeistert wie sein Vorgänger Willi Stahl, in dessen Amtszeit die Restaurierung und Erweiterung der Orgel fiel, gelang es Pfarrer Eckhardt in zähen Verhandlungen in der Sulzbacher Kirchengemeinde eine Stelle für Kirchenmusik einzurichten. Dem Musikstudenten und späteren Wetzlarer Domkantor, Joachim Eichhorn, folgte 1972 Kantor Axel Braun, der an der Orgel und bei Auftritten mit der Evangelischen Kantorei das Sulzbacher Musikleben bereicherte. Mit Kantorin Capucine Payan profitieren die Bad Sodener und die Sulzbacher Kirchengemeinden noch heute von Pfarrer Eckhardt‘s Bemühungen um die Kirchenmusik.
1974 zur Feier des 250-jährigen Bestehens der Sulzbacher evangelischen Kirche (dieses Jahr 300 Jahre) brachte Pfarrer Eckhardt unter Mitwirkung von Dr. Friedrich Pechtold und Erich Zipp eine Festschrift mit dem Titel „Sulzbach und seine evangelische Kirche“ heraus, die alle an Sulzbacher Geschichte Interessierte bis heute beeindruckt.
Ältere Gemeindemitglieder erzählen immer noch begeistert von den von Pfarrer Eckhardt organisierten Reisen seit 1987 auf den Spuren der Bibel und des frühen Christentums nach Israel, Jordanien, Ägypten, Türkei, Griechenland, Zypern, Syrien, Andalusien und Malta – bis weit über seine Dienstzeit in Sulzbach hinaus.
Im Ruhestand war Martin Eckhardt nicht untätig und engagierte sich gemeinsam mit seiner Frau Gerda für die christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Pfarrer Martin Eckhardt verstarb am 2. Januar 2024.
Walter Mirwald