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Joanna Lenk verlässt Sulzbach

Fast 1 1/2 Jahre hat Kantorin Joanna Lenk als Elternzeitvertretung die Kirchenmusik in Sulzbach und die Gottesdienste musikalisch gestaltet. Am 10. Juli wird sie im Gottesdienst verabschiedet.

Was sie selbst zu ihrer Zeit in unserer Kirchengemeinde sagt, lesen Sie hier: 

Es war kurz vor Weihnachten 2020, als ich die wunderbare Nachricht bekam: Ich hatte die Zusage für die Elternzeitvertretung für Kantorin Capucine Payan im mir noch unbekannten Sulzbach/Bad Soden am Taunus erhalten! Endlich konnte ich erste Berufserfahrungen sammeln.

Dass dieser Berufsstart etwas anders verlaufen würde, als ich es mir während der Studienzeit vorgestellt hatte, damit konnte keiner rechnen. Wegen Corona und den Lockdownphasen fand vieles nicht statt oder wenn, dann online. Welche Chorsängerinnen und -sänger mich erwarten würden, wie die Orgel in Sulzbach wohl klingen mag und vieles mehr, das erfuhr ich erst deutlich später als üblich.

Glücklicherweise fand ich mich in einer Kirchengemeinde wieder, die für einen Berufsanfänger nicht besser hätte sein können: Pfarrer und Pfarrerin, die mich herzlich empfingen, mir mit Rat und Tat zur Seite standen und stets ermutigende Worte parat hatten. Die helfende Hand des Küsters. Ein gut funktionierender Förderverein, der offen für neue Ideen ist. Engagierte Gemeindemitglieder. Eine einwandfreie Kommunikation. Schöne Räumlichkeiten. Und Dank der Verlängerung der Elternzeitvertretung konnte ich nach den Corona-Lockerungen u.a. den schönen Gemeindegesang ohne Masken miterleben.

Das alles kombiniert mit einem Wohnort, der zwar nicht groß ist, aber dennoch eine gute Infrastruktur aufweist. Ich konnte das meiste mit dem Rad erledigen und war gleichzeitig schnell in Frankfurt. So konnte ich sowohl von den Vorzügen des persönlichen/dörflichen Charakters vor Ort als auch die Vorteile der pulsierenden Großstadt vor der Haustür genießen.

In Bad Soden versuchte ich, über Zoom ChorsängerInnen zumindest auf digitalem Weg kennenzulernen, während es für mich in Sulzbach „aufregend“ war, wenn ich abends 5 nach 9 „verbotenerweise“ bei Ausgangssperre noch auf der Straße unterwegs gewesen bin, weil ich vorher beim Üben in der Kirche die Zeit vergessen hatte.

Im Frühsommer 2021 konnte die Chorarbeit nach langer Pause endlich aufgenommen werden: nach Monaten lernte ich die großen und kleinen Sängerinnen und Sänger aus den Kinderchören und der Kantorei kennen – wie schön, wieder zusammen Musik machen zu können!

Meine ganze Arbeit war geprägt von ersten Malen, die ich zeitverzögert erlebt habe, und ich habe mich über jeden dieser Augenblicke gefreut: Die ersten Umtrunke nach der Kantorei-Probe, die ersten Gottesdienste mit Chorbeteiligung, die erste Orgelunterrichtsstunde.

Für mich endet meine Zeit in Sulzbach bald und ich werde mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Ihnen und euch verabschieden müssen: Ich habe mich hier wohlgefühlt, mir hat die Arbeit und das Miteinander Freude bereitet und ich möchte mich hierfür ganz herzlich bei all Ihnen und euch bedanken!

Die Erinnerungen werde ich mitnehmen und wer weiß, vielleicht sehe ich den einen oder anderen in Bergisch Gladbach wieder, wo es für mich ab dem 1. August weitergeht.

Bis dahin wünsche ich alles Gute,

Ihre/eure Joanna Lenk


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